AW: AW: [EXTERN]-Re: AW: [EXTERN]-Fwd: Frage zum Aufenthalt
Die Arbeit ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem (und Wiederspiegelung des) bürokratischen Verfahren des Aufenthaltsrechtes, mit denen in Deutschland lebenden Migrant*innen/Einwander*innen konfrontiert sind. Die Künstlerin spielt mit den Briefen der Ausländerbehörde, indem sie die Leichtigkeit des Wortspiels der Gravität / dem Gewicht des Inhalts gegenüberstellt, um die Absurdität der Situation hervorzuheben.
Das Werk — basierend auf Satzfragmenten, Wiederholungen und Sprachspiel — ist in ein Aktenordner eingeheftet, alphabetisch sortiert und getrennt durch ein Register. Es ist platziert auf ein grauen Sockel vor ein grauen Wand. Es kreiert eine Atmosphäre, die ein Gefühl der trostlosen Niedergeschlagenheit oder sogar der Langeweile erweckt- und ahmt damit das Gefühl solcher Ämter nach- und suggeriert gleichzeitig das Gewicht einer unsichtbaren, leeren Körperschaft, die man nicht sehen kann.
Es ist ein Versuch, mit Personen in Resonanz zu treten, die diesen Prozess erlebt haben, aber auch mit Personen, die noch nie in ihrem Leben etwas beweisen mussten und eine andere Realität sichtbar zu machen. Es ist als Hommage an alle Menschen gedacht, die mit der unerbittlichen Brutalität des bürokratischen deutschen Migrationsprozesses zurechtkommen mussten — ein Prozess der Menschen weniger wertschätzt im Vergleich zu Wirtschaftsinteressen.
Der Titel ist ein Hinweis darauf, dass die gesamte Korrespondenz über eine gewisse Entfernung per E-Mail oder Post stattfand.
Aktenordner, Kopien, Register, Sockel, 90 × 61, 5 × 32 Zentimeter
47. Bremer Förderpreis für Bildende Kunst 2023, Städtische Galerie Bremen, 2024, kuratiert von Ingmar Lähnemann